Knutenga hat geschrieben:Also ich hab schon mehrere Altbauten gemacht. Und ohne Kittfräse ist das wohl mehr als unwirtschaftlich. Ich brauch für ein Fenster weniger als 1 Minute. Solange brauchst du schon um das ganze mit Öl anzustreichen. Wirtschaftliches Denken ist in diesem Forum wohl nicht weit verbreitet. Desweiteren werden in meinem Betrieb Kittfenster in der Werkstatt gemacht. Bei den Altbauten (das waren in einem Bau ca. 200 Fenster) haben wir uns extra dafür einen Raum gesucht zum fräsen. Du glaubst doch nicht im ernst dass diese alte MEthode schneller sei als das fräsen. Dann kannst Du entweder nicht fräsen oder Du bist nicht vom Fach und hast keine Ahnung davon.
Deine Argumentation ist ein Witz. Jetz weis ich schon warum es schwer ist gute Mitarbeiter zu finden. Wenn jeder diese Einstellung an den Tag legt, dann kann ich den Betrieb gleich zumachen.
Und so nen Mist sagt keiner der angeblich 24 Jahre Berufserfahrung hat. Also selbst mein ältester Mitarbeiter (62 Jahre) macht das lieber mit der Fräse oder mit der Hand.
Was sind denn hier für Weicheier???
Dr. Glastec heisst Du wohl deswegen weil Du ein reiner Theoretiker bist. Praktisches Verständniss gleich null!
Im übrigen gibt es unsere Firma seit 1855. Und wir haben mit der tollen "Öltechnik" auch Erfahrung. Aber wenn Du mit dem Glaserberuf Geld verdienen willst, dann mach es richtig.
Warte, ich hab da eine gute Idee. Du brauchst für 1 Fenster weniger als 1 Minute, für deinen besagten Altbau mit 200 Fenstern hast du mit deiner Turbo- Kittfräse also 200 Minuten gebraucht. Lass mich mal hochrechnen, ein Arbeitstag besteht normalerweise aus 8 Stunden, eine Heißkiste lässt sich wie üblich zu Überstunden verführen, ich rechne hier also mal locker 12 Stunden ein. Das sind summasummarum nach Adam Riese und ein im Sinn gleich 720.
720 Kittfenster an ein einem Tag.
Wieviel Fenster hatte eigentlich das World Trade Center? Ich glaub das sollte ich gleich mal nachgoogeln, nur mal so damit man mal so eine Vorstellung bekommt über welche Dimensionen hier verhandelt werden....
Habs gerade mal gegoogelt, es waren 43600 Fenster. Dr.Glastec rechnet nochmal durch ( 726,66periode/60,55peri/30,277peri) und kommt hier zu dem Resulat: Wenn du deinen Kollegen mitnimmst, info: der Typ neben dir im Superman-Anzug, dann braucht ihr (ich runde mal ab,du sagtest ja weniger als 1 Minute für ein Fenster) genau 30 Tage .Und das für beide Türme wohlgemerkt.
Ok, klingt alles durchaus plausibel und du bist hiermit eingekauft. Ich rechne nochmals durch.... ( zwo Gesellen, zwo Kittfräsen, einen hundertsechsundzwanzig Jahre alten leerstehenden Raum fürs Kittfenster- Ausfräsen…….kurzer Blick in die Kaffeekasse…).....gebongt!
Hörmal, ich besorg dir jetzt Kittfenster bis zum Synapsen-Overkill, aber nur unter dieser Voraussetzung: Du hältst dich bei der Ausführung der Arbeiten strikt an die vorab erwähnten Punkte 1 bis 4 (du beherrschst ja die Öl- Variante und das seit 1885) . Diesen Entschluß argumentiere ich mit einem weit mehr als wirtschaftlich und sozialverträglich durchdachtem Konzept mit folgenden Ablauf:
Du fährst morgens zum Bau und ölst die Kittnähte ein, auch wenns jetzt gegen dein Ego geht. Diese Prozedur dauert etwas länger in deiner Wahrnehmung, aber du kannst entspannt bleiben, denn im Hintergrund baut sich nun systematisch eine für dich nicht erkennbare Verkettung von wirtschaftlichen Effizienzen auf. Hier die Lösung:
Du brauchst das Fenster mit der Ölvariante nicht auszuhängen und nicht zum extra dafür ausgesuchten Raum zu bringen. Die etlichen An und Abfahrten zwischen Baustelle und Werkstatt entfallen somit, so bist du am Ende doch schneller,sparst Sprit und hast sogar noch zum Umweltschutz beigetragen. Eine eventuelle Unterstützung durch einen Arbeitskollegen entfällt auch, spart Personalkosten. Dieser arbeitet jetzt in deinem eigentlichen Extraraum in der Werkstatt, dieser wird nun effizient genutzt. Das ist doch jetzt mal wirtschaftlich durchdacht, oder?
Weiter gehts: In der Zeit wenn die Kittnähte das Öl einziehen kannst du noch für zusätzliche Sauberkeit auf der Baustelle sorgen, aber du kannst dabei entspannt bleiben es wird nicht zuviel werden, denn du hast ja sowieso schon die ganze Zeit sehr sauber gearbeitet.
Der Kunde wird am Ende erstaunt und sehr zufrieden mit dir sein und dich daher bei jeder passenden Gelegenheit wärmstens weiterempfehlen. Denn du hast mit meiner Methode entgegen sämtlich kursierenden Vorurteilen gegenüber Handwerker gearbeitet.
Es gibt noch soziale Effizienzen in der Verkettung:
Du hast sauber und ruhig gearbeitet, du warst dauerhaft vor Ort. Der Kunde erkennt deine Arbeitsauffassung, baut ein vorurteilfreies Vertrauensverhältnis mit dir auf und wird dir den Folgeauftrag erteilen.
Darüberhinaus hast du dir mit Hammer und Aushaumesser nicht die Finger wundgekloppt und bist zum Feierabend noch super gut drauf und sorgst mit einem flotten Spruch zum Abschied für gute Laune beim Kunden. Am Ende ist es rundum für alle Beteiligten zur vollsten Zufriedenheit abgelaufen.
So machen das die Männer die Berufs und Menschenerfahrung haben.
So wie ich halt eben.
P.S: In welchem Märchenland wird man eigentlich soweit versklavt das man für ein Fenster nicht mehr wie eine Minute brauchen darf?
H.